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Mittwoch, 16. Mai 2012

Anonymisierte Bewerbungsverfahren - positives Fazit des Pilotprojekts

In diesem Blog wurde bereits verschiedentlich über ein Pilotprojekt berichtet, das die Vor- und Nachteile von anonymisierten Bewerbungsverfahren ausleuchten sollte. Beteiligt waren für große Unternehmen sowie drei öffentliche Arbeitgeber.
Nun liegen die wesentlichen Ergebnisse vor:

Demnach herrschte überwiegend eine gleich hohe Einladungswahrscheinlichkeit für potenziell von Diskriminierung betroffene Personengruppen und nicht in dieser Weise betroffenen Gruppen. Gerade junge Frauen, die schon über Berufserfahrung verfügten und im herkömmlichen Bewerbungsverfahren häufig wegen eines möglichen Kinderwunsches benachteiligt wurden, hatten tendenziell bessere Chancen.
Auch die Personalverantwortlichen bewerteten das Projekt durchgehend positiv. Gerade auch das Fehlen persönlicher Angaben über die Bewerberinnen und Bewerber stellte aus Sicht der Personalabteilungen im Bewerbungsverfahren kein Hindernis bei der Einschätzung dar. Auch die Mehrheit der Bewerberinnen und Bewerber bevorzugten das anonymisierte Verfahren. Für sie überwog insbesondere auch der geringere Zeitaufwand.
Für die Zukunft haben bereits weitere Unternehmen ihr Interesse an teil- und vollanonymisierten Verfahren angekündigt. Weitere Pilotprojekte zu dem Themenkreis befinden sich in Planung.



Rechtsanwältin Hiesserich ist neben ihrer allgemeinen rechtsanwaltlichen Tätigkeit auf das Gebiet des Arbeitsrechts spezialisiert.